Papst Franziskus ruft zu Frieden in der Ukraine und in Nahost auf
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zum Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten aufgerufen. "Die Waffen sollen in der gemarterten Ukraine schweigen", forderte Franziskus am Mittwoch in seiner Ansprache im Vatikan, in der er gemäß der Tradition den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") erteilte.
"Habt den Mut, die Tür für Verhandlungen sowie für Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zu gelangen", sagte das 87-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche zum seit fast drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine.
In seiner Weihnachtsbotschaft von der Loggia des Petersdoms ging der Papst auch auf den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ein. "Die Waffen sollen im Nahen Osten schweigen", verlangte Franziskus, der zuletzt mit Äußerungen zum Gaza-Krieg in Israel für Empörung gesorgt hatte.
"Mit festem Blick auf die Krippe von Bethlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist", sagte der Pontifex. Er appellierte an alle Seiten, sich auf eine Waffenruhe zu einigen. Zudem sollten "die Geiseln freigelassen und die von Hunger und Krieg zermürbte Bevölkerung versorgt werden".
Israel hatte sich am vergangenen Wochenende empört über Äußerungen des Papstes gezeigt, der die "Grausamkeit" des Todes von Kindern bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen beklagt hatte.
Mit Blick auf den Machtwechsel in Syrien, wo islamistische Aufständische den langjährigen Staatschef Baschar al-Assad gestürzt hatten, sagte Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft: "Ich bin auch der christlichen Gemeinschaft im Libanon nahe, vor allem im Süden, und derjenigen in Syrien in diesem besonders heiklen Moment. Es sollen sich die Türen des Dialogs und des Friedens in der ganzen durch Konflikte zerrissenen Region öffnen."
Am Dienstag hatte Franziskus das Heilige Jahr 2025 eröffnet. Bei der Christmette am Heiligabend im Petersdom in Rom öffnete das Oberhaupt der Katholiken die Heilige Pforte der Päpstlichen Basilika und läutete damit das Heilige Jahr ein. Heilige Pforten sind Türen, die außerhalb Heiliger Jahre verschlossen sind. Wer diese Pforten als Pilger durchschreitet, kann laut Sündenerlass des Vatikans einen Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer bekommen.
V.Merendino--LDdC