Familienbericht: Paus kritisiert Rahmenbedingungen für Alleinerziehende
Bundesfamilienministerin Paus hat vor der Vorstellung des Familienberichts die Rahmenbedingungen für Alleinerziehende kritisiert. Diese seien "nach wie vor nicht gut", sagte Paus am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Als Beispiel nannte sie das Betreuungsangebot. Zwar sei im Bereich der Kita viel ausgebaut worden, trotzdem seien die Bedingungen noch nicht gut.
In fast jeder fünften Familie gebe es allein- oder getrennt erziehende Eltern, sagte Paus. Diese träfen auf steuerliche und soziale Rahmenbedingungen, die für sie nicht passten.
Der Arbeitsmarkt sei für Allein- oder getrennt Erziehende nicht gemacht. Die Integration alleinerziehder Mütter in den Arbeitsmarkt sei "auch eine Sache der Wirtschaft", sagte Paus. "Alleinerziehende sind nicht arm, weil sie nicht erwerbstätig sind." Weil die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt nicht passend für sie seien, seien sie dreimal so oft von Armut betroffen wie andere Familien.
"Aber die Politik sollte eben auch gezielt anschauen, welche zusätzlichen Bedarfe Trennungsfamilien haben", sagte Paus. Trennungsfamilien hätten einen Mehrbedarf, wenn sie mit zwei Haushalten getrennt lebten. "Auch dort sollte es mehr Unterstützung geben", sagte Paus.
Das Bundeskabinett befasst sich am Vormittag mit dem zehnten Familienbericht. Er befasst sich mit der "Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder" und soll Handlungsempfehlungen geben.
H.Nicolini--LDdC